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Best Practice: Fairphone als Beispiel der Circular Economy (Teil 1)

Die grundlegende Logik der Circular Economy erscheint einfach: Im Mittelpunkt der Circular Economy steht die Idee, dass Ressourcen in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden sollten, um Abfall zu minimieren und die Nutzung von Primärrohstoffen zu reduzieren. Ein Kreislauf wird durch eine einmalige Rohstoffentnahme angestoßen, um dann möglichst lange zu zirkulieren und am Ende wieder als Rohstoff in einem neuen Kreislauf zur Verfügung zu stehen. So weit, so gut. Weitere Details zur Circular Economy finden sich auch hier. Aber wie kann man diese Logik in einem bestehenden Unternehmen umsetzen? Diese Frage stellen sich natürlich derzeit viele Unternehmen. Oftmals hilft es hier, einen Blick auf andere Unternehmen und Branchen zu werfen. Unsere best-practice Reihe soll dabei helfen, gute Beispiele für eine circular economy zu identifizieren und hieraus für das eigene unternehmerische Handeln Impulse zu gewinnen. 

Die grundlegende Logik der Circular Economy erscheint einfach: Im Mittelpunkt der Circular Economy steht die Idee, dass Ressourcen in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden sollten, um Abfall zu minimieren und die Nutzung von Primärrohstoffen zu reduzieren. Ein Kreislauf wird durch eine einmalige Rohstoffentnahme angestoßen, um dann möglichst lange zu zirkulieren und am Ende wieder als Rohstoff in einem neuen Kreislauf zur Verfügung zu stehen. So weit, so gut. Weitere Details zur Circular Economy finden sich auch hier. Aber wie kann man diese Logik in einem bestehenden Unternehmen umsetzen? Diese Frage stellen sich natürlich derzeit viele Unternehmen. Oftmals hilft es hier, einen Blick auf andere Unternehmen und Branchen zu werfen. Unsere best-practice Reihe soll dabei helfen, gute Beispiele für eine circular economy zu identifizieren und hieraus für das eigene unternehmerische Handeln Impulse zu gewinnen. 

Aus diesem Grund werfen wir heute einen Blick auf das niederländische Unternehmen Fairphone. Es beschreibt sich selbst als “Social Enterprise”  – was sogleich einen Rückschluss auf die unternehmerische Zielsetzung und Strategie zulässt. Es heißt weiterhin: “Durch die Entwicklung und Produktion eines Smartphones bringen wir Transparenz in die Lieferkette und eröffnen dir als Nutzer einen neuen Blickwinkel auf dein Produkt. Dabei verfolgen wir unser Ziel, die Wertschöpfungskette in den Bereichen Bergbau, Design, Produktion und Produktlebenszyklus positiv zu beeinflussen und den Markt für Produkte zu öffnen, bei deren Herstellung ethische Werte an erster Stelle stehen. Gemeinsam mit unserer Community wollen wir eine Veränderung in der Produktionsweise bewirken” (https://www.fairphone.com/de/uber/uber-uns/?ref=footer). 

Im Vergleich mit bestehenden Unternehmensvisionen und -missionen fällt sofort auf: typische Phrasen wie “profitables Wachstum” findet man hier vergeblich. Kann ein Unternehmen trotzdem erfolgreich sein? Immerhin ist das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam seit 2013 am Markt, beschäftigt 70 Mitarbeiter, hat über 100.000 Fairphones verkauft und zählt 250.000 Mitglieder in seiner Community.

“Fairphone ist ein Social Enterprise, das eine Bewegung für fairer produzierte Elektrogeräte ins Leben gerufen hat.”

Fairphone

Inwiefern kann man das Fairphone-Geschäftsmodell als zirkulär betrachten? Schaut man auf die derzeitigen Marktführer in dieser Branche so wird man schnell feststellen:

  • Die Produktlebenszyklen von Smartphones werden immer kürzer.
  • In Kombination mit den Tarifsystemen der Netzanbieter wird dieses noch forciert. Konsumenten sind es durchaus gewohnt, über den Tarif quasi automatisch alle 24 Monate ein neues Smartphone zu erhalten.
  • Auch die sich immer weiter entwickelnden Betriebssysteme sprechen gegen eine lange Nutzung von Smartphones. Unabhängig vom Zustand des Gerätes werden diese häufig nach wenigen Jahren softwareseitig nicht mehr (vollständig) unterstützt. Man stelle sich dies bei PKW vor.
  • Der Zweitmarkt für Smartphones bzw. Refurbished-Geräte ist nicht besonders ausgeprägt. Es gibt gute Beispiele, allerdings ist deren Rolle am Markt derzeit leider noch eher untergeordnet.
  • Smartphones sind nicht darauf ausgelegt, repariert zu werden. Auch das Recycling gestaltet sich schwierig. Laut einer Studie des NABU werden etwa 30% kleiner Elektrogeräte nicht fachgerecht entsorgt. Im Rahmen des fachgerechten Recyclings liegt der Fokus auf Massenmetalle wie Eisen, Stahl, Kupfer und Aluminium, da diese leicht rück gewinnbar sind. Kritische Metalle gehen dagegen häufig verloren, da die Rückgewinnung als unökonomisch angesehen wird.
    Quelle: https://www.flickr.com/photos/fairphone/23624799326/in/album-72157654222299268/

    Fairphone ist hier von Beginn an einen anderen Weg eingeschlagen. Von Beginn an wurde hier das Ziel verfolgt, ethisch vertretbare und nachhaltige Smartphones herzustellen. Dabei lassen sich klare Elemente einer umgesetzten Kreislaufwirtschaft erkennen: 

    • Modularer Aufbau und Design: Das Fairphone zeichnet sich durch seine modulare Konstruktion aus, wodurch einzelne Komponenten leicht ausgetauscht werden können. Dieses Attribut begünstigt nicht nur die Reparaturfähigkeit, sondern fördert auch die Möglichkeit von Upgrades, was die Lebensdauer der Geräte verlängert und somit den Ressourcenverbrauch reduziert.
    • Rückgewinnung und Wiederverwendung: Das Unternehmen legt starken Fokus auf die Nutzung von recycelten Materialien und strebt danach, Elektroschrott zu minimieren. Hierbei arbeitet es in Kooperation mit Organisationen und Unternehmen, die recycelte Materialflüsse bereitstellen.
    • Ethik und Arbeitsbedingungen: Fairphone setzt sich aktiv für verbesserte Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung in der Lieferkette ein. Es verfolgt das Ziel, Konfliktmineralien zu meiden und sozialverträgliche Arbeitspraktiken zu etablieren.
    • Transparenz und Kommunikation: Fairphone bemüht sich um transparente Kommunikation bezüglich seiner Lieferkette, Produktionsprozesse sowie sozialen und ökologischen Auswirkungen. Es kommuniziert offen über Herausforderungen und Fortschritte im Streben nach Nachhaltigkeit.
    • Verlängerte Produktlebensdauer: Durch die Möglichkeit der Reparatur und Aufrüstung wird die Lebensdauer der Fairphone-Geräte verlängert, was einen direkten Einfluss auf die Reduzierung des Gesamtabfallaufkommens hat.

    “We believe in a world with a closed loop; a future where e-waste is reduced thanks to long-lasting products which are continuously reused and recycled”

    fairphone.com

    Wie Fairphone dies konkret umsetzt und wie es ihren Erfolg messbar macht, lesen sie demnächst hier in unserem zweiten Teil dieses Beitrags.

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