Aus heutiger zeigt Sicht, dass das lineare Wirtschaftssystem trotz aller positiven Effekte (s. z.B. Die lineare Wirtschaft) die Belastungsgrenzen unseres Planeten überschreitet. Es ist jedoch nicht so, als wären die Folgen der linearen Wirtschaft nicht bekannt gewesen. Die wohl eindringlichste Warnung ging im Frühjahr 1972 seitens des Club of Rome um die Welt: “Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit führt dies zu einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl und der industriellen Kapazität” (Meadows, Meadows, Zahn, & Milling, 1972, S. 17).
Belegt wurde diese Aussage durch ein Computermodel (World3), welches verschiedene Zukunftsszenarien bezüglich Industrieproduktion, Bevölkerungswachstum, Geburten- und Sterberaten, Nahrungsmitteln und Umweltverschmutzung untersuchte (s. Abbildung 1: Szenario aus “Die Grenzen des Wachstums”). Bis heute hat diese Warnung des Club of Rome wenig Wirkung gezeigt. Häufig wurde der Bericht gar negiert. So merkte der damalige Gouverneur von Kalifornien und spätere Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Ronald Reagan an: »Es gibt keine Grenzen des Wachstums, denn es gibt keine Grenzen der menschlichen Intelligenz, Fantasie und Leistungskraft.« (Dixson-Declève, Gaffney, Ghosh, & Randers, 2022, S. 31). Dabei hatte der Club of Rome in seiner Veröffentlichung bereits darauf hingewiesen, dass technische Lösungen allein nicht aus dem teuflischen Kreislauf des simulierten Zukunftsszenarios herausführen werden.
„In einer Welt, in der die Kapitalrendite alles bestimmt, hat der Umweltschutz überhaupt keine Chance. Es muss endlich in die Köpfe, dass die Dogmatisierung der Kapitalrendite ein Schaden für die Zivilisation und für unsere Enkel ist.“
Ernst Ulrich von Weizsäcker, Club of Rome
Neuere Untersuchungen bestätigen den bereits 1972 prognostizierten Verlauf des World3-Modells weitgehend (Herrington, 2021). Des Weiteren gibt es zahlreiche andere Organisationen und Studien, die eindringlich vor den Folgen des auf Wachstum basierenden Wirtschaftssystems warnen. Exemplarisch sei an dieser Stelle der Earth Overshoot Day genannt. Seit 1970 markiert dieser Tag das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr, das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Hierzu jedoch mehr in einem separaten Beitrag.